Greenpeace stieg der CDU aufs Dach, die Initiative »X-tausendmal quer« probte Sitzblockaden vor dem Brandenburger Tor, andere AKW-Gegner bildeten eine Menschenkette. Begleitet von teilweise spektakulären Protestaktionen der Antiatombewegung und gegen den Widerstand der Oppositionsparteien, haben Union und FDP am Donnerstag im Bundestag für längere AKW-Laufzeiten gestimmt. 308 Abgeordnete votierten für die entsprechende Gesetzesnovelle, 289 dagegen. Die deutschen Atomkraftwerke sollen demnach zwischen acht und 15 Jahre länger Strom und Atommüll produzieren.

Die Proteste gegen diese Entscheidung begannen schon am frühen Morgen. Mit Hilfe von Kränen enterten ein Dutzend Greenpeace-Aktivisten das Dach der Berliner CDU-Zentrale. An der gläsernen Fassade befestigten sie ein riesiges Transparent, auf dem sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und RWE-Boß Jürgen Großmann unter der Überschrift »CDU: Politik für Atomkonzerne« mit Schnapsgläsern zuprosten. Gleich...