Kurz vor den Feierlichkeiten zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeit Boliviens von der spanischen Krone hat Präsident Evo Morales den vielleicht wichtigsten diplomatischen Coup seiner Karriere gelandet. Nur acht Stunden dauerte der Staatsbesuch von Morales in Uruguay zu Wochenbeginn, knappe anderthalb Stunden währte der Empfang bei Amtskollegen Tabaré Vázquez. So kurz die Blitzvisite in der nach Bolivien zweitkleinsten Volkswirtschaft des Kontinents auch war, so groß waren die Resultate des ersten Besuchs eines bolivianischen Staatsoberhauptes in Montevideo seit 1992. »Es wurde versprochen, alle Häfen für bolivianische Waren zu öffnen«, freute sich Boliviens Außenminister David Choquehuanca über die Aussicht auf einen direkten Meereszugang. Im Gegenzug will das Andenland, das auf den zweitgrößten Erdgasvorkommen Südamerikas sitzt, Gas zu Sonderkonditionen liefern. »So bald wie möglich« werde ein »entsprechender bilateraler Vertrag« unterzeichnet, so die gem...