Angelika Wernick arbeitet mit in der ­Berliner »Kampagne gegen Hartz IV«

Ihre Befragung hat ergeben, daß sanktionierte Erwerbslose sich tendenziell in eine passive Rolle begeben. »Das Thema Sanktionen führt nur wenige Betroffene in die Beratungsstellen«, heißt es in Ihrem Bericht. Wo sehen Sie die Ursachen dafür, und wie kann darauf hingewirkt werden, daß Langzeiterwerbslose offensiver ihre Rechte wahrnehmen?

Viele Erwerbslose kennen ihre Rechte nicht. Diese sind in den komplizierten Gesetzen gut versteckt. Wer vom Jobcenter in die Enge gedrängt wurde, wer isoliert ist, wer psychische oder sprachliche Probleme hat, ist damit überfordert, professionelle Hilfe zu suchen. Daher sind Beratungsangebote nötig, die leicht erkennbar und zugänglich sind, z.B. unabhängige Beratungsbus­se und Infostände vor allen Jobcentern an jedem Öffnungstag für mindestens drei Stunden. Die Gelder dafür müßte der Senat bereitstellen, ohne Einmischung bei der Stellenbesetzung.

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