Denn es gab ja auch noch Nicole
Roman IsraelRoman Israel, geboren 1979 in Löbau, lebt in Dresden. Mitglied der Dresdner Lesebühne »sax royal«. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, zuletzt in: Neubuch. Neue junge Lyrik. Hg. Ron Winkler. Yedermann 2008 und Signum (Blätter für Literatur und Kritik)
Am frühen Abend war René mit dem Bus zu Nicole gefahren. Ihr Vater öffnete. Sie saßen in der Stube. Lutz versuchte, René zu unterhalten und zeigte ihm Fotos.
Renés Grundschullehrerin hielt nicht viel von langen Reden, sie zeigte statt dessen Bilder, Lichtbilder, und hatte es dabei vor allem auf die besonders schrecklichen abgesehen. Gestapelte Leichen, winkende Skelette und immer wieder eine leere Zelle, ein Krematorium, ein Kopf von Irgendjemandem: Da hatte er gestanden und durch das Fenster hatte er hindurchgesehen und diesen Kranz hatte ein junges Mädchen von zwölf Jahren ihm zum Gedenken geflochten und geweint. Unter den vielen Bildern war auch eines, von einem mumifizierten Frauenkopf. J...
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