Am Anfang von »Liebe Süßsauer« von Henrik Ruben Grenz (Dänemark 2005) wird ein Mann von seiner Frau verlassen, mit der er 25 Jahre lang verheiratet war. Der Mann heißt Keld, ist Klempner und hat einen dicken Bauch. Der muß gefüllt werden, aber seitdem die Frau weg ist, bleibt auch der Kühlschrank leer. Der Mann hat also nie gelernt, allein einzukaufen, geschweige denn zu kochen. Echter Hunger treibt Keld nun aus seiner Wohnung direkt in den nächstliegenden Imbiß, den ein Chinese betreibt. Keld kennt die chinesische Küche offensichtlich noch nicht. Er steht etwas ratlos vor der Speisekarte. »Hier ist alles köstlich«, sagt ihm der Imbißbesitzer. Also fängt Keld mit der Nummer eins (Hühnersuppe) an, stoppt kurz bei der Nummer vier (frittierte Frühlingsrollen) und ißt sich dann nach und nach (er kommt nun jeden Abend zum essen) bis zur Nummer 22 durch. Dann fängt er wieder von vorne an. Es gibt noch einen anderen Stammgast im kleinen China-Restaurant, der nur...