Kein Zufall der Geschichte
Der Reichstagsbrand und die Mär vom »Alleintäter«
Alexander Bahar* Als am 27. Februar 1933, vor nunmehr 75 Jahren das Reichstagsgebäude in Berlin in Flammen aufging, wurde nicht nur das Haus des deutschen Parlaments stark beschädigt. Der Großbrand führte auch zur Beseitigung der Reste bürgerlicher Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Deutschland und zur Errichtung der Nazidiktatur mit all ihren apokalyptischen Folgen. Für die Nazis war der Reichstagbrand vor allem eines: Vorwand für den Terror. Trotz ihrer absoluten wissenschaftlichen Unhaltbarkeit hält sich hierzulande bis heute hartnäckig die Legende von der Alleintäterschaft des nahezu blinden Holländers Marinus van der Lubbe. Ein Fall kollektiver Verdrängung? Oder kalkulierte Propaganda?
Am 23. Dezember 1933 wurde Marinus van der Lubbe, Anhänger einer »rätekommunistischen« Splittergruppe, im sogenannten Leipziger Reichstagsbrandprozeß wegen Hochverrats und Brandstiftung zum Tode verurteilt. Er wurde am 10. Januar 1934 unter dem Fallbeil hingerichtet. Das Reichsger...
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