Schreck lass nach
Thomas Piketty fordert den Sozialismus. Und singt in »Eine kurze Geschichte der Gleichheit« doch nur das Hohelied der Sozialdemokratie
Thomas SalterEin Gespenst geht um in Deutschlands bürgerlichen Medien – das Gespenst des »demokratischen Sozialismus«. Verantwortlich dafür ist der französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty, der laut FAZ dabei ist, »der Karl Marx des 21. Jahrhunderts zu werden« bzw. laut Philosophiemagazin Hohe Luft zumindest der »Marx unserer Zeit«. Aber nein, keine Angst um Piketty, er steht nicht kurz davor, für die Thesen seines aktuellen Buches »Eine kurze Geschichte der Gleichheit« wie Marx ins Exil verbannt zu werden und ein Leben in Armut zu fristen.
Seine Gespensterstory führt ihn vielmehr von Interview zu Interview. Denn Rezeption und Funktion von Gruselgeschichten hat sich seit den Zeiten des »Manifests der Kommunistischen Partei« (1848) sehr gewandelt. Pikettys Angstkreatur hat dementsprechend weniger von Mary Shelleys »Frankenstein« (1818) oder Bram Stokers »Dracula« (1897), sondern ein bisschen mehr von Hui Buh: ein freundlicher Nervenkitzel, um danach besse...
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