Staffellauf der Rede
Ein Wort gibt das andere: Natalie Deewan hat eine »Kraftkammer der Translation« eingerichtet
Florian NeunerLiteratur entsteht aus Literatur. Texte bestehen aus Texten. Wer einen beliebigen Roman aufschlägt, wird dort keinen Satz finden, der so nicht auch woanders stehen könnte und vermutlich auch steht. Und die alltägliche Kommunikation würde sowieso nicht funktionieren, wenn wir nicht ständig mit vorgefertigten Wendungen hantieren könnten. Dass alle mit den gleichen Satzbausteinen arbeiten, hat zudem den Vorteil, dass alle auch zu wissen glauben, was damit gemeint ist – welch ein Irrtum! Für reflektierte Autoren gibt es zwei Möglichkeiten, auf diese Tatsache zu reagieren: Entweder sie proben den Aufstand gegen die Alltagssprache und erfinden sich ihre eigene Kunstsprache, mit Neologismen und Manierismen. Das ist manchmal affig und manchmal auch revolutionär. Oder sie tun ganz bewusst das, was der Mehrzahl ihrer Kollegen nur unbewusst unterläuft: Sie collagieren Fundstücke aus ihrer sprachlichen Umgebung, aus der Schrift- wie der gesprochenen Sprache zu einem ...
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