Die Revolution der Dichter
Mehrere Bildbände versuchen mit kolorierten Fotos, irische Geschichte lebendig zu machen
Jürgen SchneiderDas von John Breslin und Sarah-Anne Buckley herausgegebene Buch »Old Ireland in Colour« wurde 2020 in Irland rasch zum Bestseller und daher prompt ein zweiter Band nachgelegt. Irlands moderne Geschichte, so die bekundete Absicht, soll mit der Publikation kolorierter Schwarzweißfotografien lebendig gemacht, die Leserschaft angeregt werden, sich mit der Geschichte des Landes zu beschäftigen.
Die Fotografie als Lichtabdruck fungiert als wirkliche Spur der Realität. Das gilt auch für S/W-Fotos – das Schwarzweiß ist Teil ihrer historischen Verfasstheit. »Kolorieren«, so der französische Kunsthistoriker Georges Didi-Huberman, »bedeutet, einem Sichtbaren ein anderes Sichtbares hinzufügen. Es bedeutet also, fortan etwas von einer Oberfläche zu verdecken.« Die Herausgeber kennen die Kritiken an ihrem Vorgehen, wischen diese aber mit dem einfachen Hinweis beiseite, die Kolorierung biete mehr Vor- als Nachteile.
Einer der ältesten Fotografien (aus dem Jahr 1854) zei...
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