Grenzenloser Dschihadismus
Militante mobilisierten während des »arabischen Frühlings« gegen die von Kolonialisten geschaffenen Länder
Wiebke DiehlGrenzen gebe es nicht, denn die ganze Welt gehöre Gott. Das erklärte im Sommer 2014 ein Kämpfer des sogenannten Islamischen Staates (IS) an der Grenzlinie zwischen Syrien und dem Irak. Kurz zuvor hatte die Dschihadistenmiliz weite Teile beider Länder überrannt und dort die »Keimzelle« eines »weltweiten Kalifats« ausgerufen, das die örtliche Bevölkerung terrorisierte, mordete und auch in Europa Anschläge beging. Dieser Tag markiere das Ende des Sykes-Picot-Abkommens, so der ironischerweise vor einem Fahrzeug mit der Aufschrift »Haras Al-Hudud« (Grenzschutz) stehende Mann in fließendem Englisch. Zahlreiche weitere Videos von Bulldozern, die Grenzbefestigungen zerstörten und dankbar ohne Visa und Pass Reisenden sollten den globalen Anspruch des IS – der sich dementsprechend von einst »Al-Qaida im Irak« und seit 2011 »Islamischer Staat im Irak und in Syrien« (ISIS) umbenannt hatte – zementieren.
Die zwar ideologisch begründete, zugleich aber symbolträchtig übe...
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