»Meine Herren, das Blatt hat sich gewendet«
Wie am 9. November 1918 aus dem konterrevolutionären Berliner Lokal-Anzeiger die Rote Fahne wurde
Hermann DunckerAm Morgen des 9. November waren Käte (Duncker) und ich in die Stadt gefahren. Sie hatte den Auftrag, sich um Genossen (Leo) Jogiches zu kümmern, der immer noch in Moabit gefangen saß. Seit aller Frühe waren wir Spartakus-Mitglieder schon an der Arbeit. (…)
Gefügige Herren
Ich stand auf dem Potsdamer Platz und sprach zu den Menschen, die mich umgaben. Vom Dönhoffplatz her, die Leipziger Straße herunter, nahte ein neuer, gewaltiger Demonstrationszug. (...) Als ein Lastauto mit wehender roter Fahne, besetzt mit revolutionären Matrosen und Arbeitern, an uns vorbeikam, hielten wir es an. In aller Eile machten wir den Genossen begreiflich, dass der Lokal-Anzeiger, dieses infamste Hetzblatt, unmöglich weiter das Volk vergiften dürfte. Die Matrosen zogen Rabold und mich auf den Wagen, fuhren vor den Haupteingang Zimmerstraße 35–44. Wir sprangen ab, ein paar Feldgraue und Matrosen begleiteten uns. Der Portier öffnete die Tür, niemand machte Miene, sich uns zu wide...
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