Wie war sein Name?
Helmut Altrichter porträtiert Stalin in der Reihe »Diktatoren des 20. Jahrhunderts«
Reinhard LauterbachHelmut Altrichter, inzwischen emeritierter Osteuropahistoriker an der Universität Erlangen, hat dem Großteil seiner bürgerlichen Fachkollegen eines voraus: Er kann dialektisch denken, und er widersteht nach Kräften der allgegenwärtigen Versuchung, Geschichte aus der Perspektive darzustellen, »wie es ausgegangen ist«. Historische Schlüsselsituationen nicht aus dem Rückblick zu erklären, sondern daraus, welche Handlungsoptionen den Akteuren offen standen, ist seine große Stärke. Schon »Russland 1989« (2009) über die Krise, in die Gorbatschows Perestroika die Sowjetunion gestürzt hatte und die die Systemfrage aufwarf, machte das deutlich. Und diese Fähigkeit, das Geschehen konsequent aus offenen Situationen – oder eben eingetretenen Zwangslagen – heraus zu erklären, macht auch sein Buch über Stalin lesenswert. Dass es in einer Reihe über »Diktatoren des 20. Jahrhunderts« erschienen ist, kann man demgegenüber ebenso vernachlässigen wie die Tatsache, dass Altr...
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