Eine Tomate für Krahl
Zweite Hauptstadt der Revolte: Claus-Jürgen Göpfert und Bernd Messinger bieten einen lesenswerten Überblick über Frankfurt am Main 1968
Ute EversEs ist der 13. September 1968, Frankfurt am Main, Bundeskongress des SDS: Hans-Jürgen Krahl, der »Robbespierre von Bockenheim« und neben Rudi Dutschke wohl »analytischste und charismatischste Kopf der 68er«, wird Zielscheibe der wütenden Berliner Romanistik-Studentin Sigrid Rüger. »Genosse Krahl, du bist objektiv ein Konterrevolutionär und ein Agent des Klassenfeindes dazu!« ruft sie angeblich, eine Tomate trifft den Redner mitten ins Gesicht. Ein gewalttätiger Akt, zugegeben, der indes in Frankfurt mit zur Gründung des ersten Weiberrates führt.
In ihrem Buch »Das Jahr der Revolte. Frankfurt 1968« widmen der Frankfurter Rundschau-Redakteur Claus-Jürgen Göpfert und der Grünen-Politiker Bernd Messinger den weiblichen 68ern ein eigenes Kapitel. Sie sollen nicht mehr hinter den Männern verschwinden. Tatsächlich bemühen sich die beiden Männer, das bis zum letzten Kapitel anders zu halten. Ihr Ziel ist, die Epoche nicht im Mythos verschwimmen zu lassen, wie es ...
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