Zurück zur 60-Stunden-Woche
Mit dem Kaufmännischen Verband Schweiz übernimmt eine vorgebliche Beschäftigtenorganisation das Geschäft des Kapitals: Der Verein fordert die »Flexibilisierung« der Arbeitszeiten
Florian Sieber, WinterthurMit dem Schlimmen ist das Schweizer Kapital noch nicht zufrieden, es lässt sich schließlich noch steigern. Bisher liegt die wöchentliche Höchstarbeitszeit im Land bei 50 Stunden. So lange ist es den Unternehmern in kaum einem anderen europäischen Staat möglich, die Arbeiter schuften – in der Schweiz würde man sagen »büezen« – zu lassen, ohne irgendwelche Zuschläge zahlen zu müssen. Doch nun hat eine Debatte begonnen, die Arbeitszeitregelungen weiter zu schleifen. Angestoßen wurde sie vom Kaufmännischen Verband Schweiz (KV Schweiz), vorgeblich einer Interessenvertretung der Beschäftigten, tatsächlich eher ein den Unternehmern nahestehender, also »gelber« Verein.
Ende August forderte der KV Schweiz ein »flexibleres Arbeitszeitgesetz«. Dessen Hauptpunkte: Es soll eine Möglichkeit geschaffen werden, die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestruhezeiten für Beschäftigte von bislang elf aufeinanderfolgenden Stunden zu reduzieren. Der Verband strebt »eine mögliche V...
Artikel-Länge: 5461 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.