Wir alle sind Mausi
Arnold Stadlers »Rauschzeit« ist ein fulminanter, weil sprachlich ausgefeilter Liebesroman
Carsten OtteIm Grunde ist der neue Roman von Arnold Stadler, der den schönen und vieldeutigen Titel »Rauschzeit« trägt, mit einer klassischen Rezension nicht angemessen zu würdigen. Man bräuchte Seiten, um nur annähernd die literarische Fülle dieses Großwerkes auf seriöse Weise zu beurteilen. Eigentlich ein überflüssiges Lamento, das Literaturkritiker zuweilen anstimmen, weil sie sich nur ungern kurz fassen und weil sie – da spielt dann eine unangenehme Portion Eitelkeit mit – die Kritik gerne über dem Objekt der Reflexion ansiedeln. Im Falle von »Rauschzeit« aber sei der Hinweis gestattet, weil dieses Buch tatsächlich eine Überforderung darstellt. Das sollten Leser wissen, wenn sie sich auf diesen Roman einlassen, der weniger durch einen originellen Plot als vielmehr durch Gedankenrhizome, literarische Klangstrukturen und eine sprachlich anspruchsvolle Analyse jenes berauschenden Gefühls beeindruckt, von dem alle immer annehmen, darüber sei eh schon alles gesagt.
Als...
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