»Viel Spaß im Winter«
Seit über einem Jahr heißt es am Kottbusser Tor in Berlin auf Deutsch und Türkisch: »Wir sind Kreuzberg. Wir bleiben alle«. Die Geschichte einer Mietergemeinschaft
Ben MendelsonWissen Sie, was hier passiert?« fragt Detlev Kretschmann einen jungen Mann, der zögerlich näher kommt. »Mein Deutsch ist nicht so gut«, sagt der Passant. »English?« Der Mann nickt und Kretschmann fängt an zu erzählen. Von hohen Mieten, angeblich sozialem Wohnungsbau und den Lärmdemos, die die Mieter regelmäßig am südlichen Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg organisieren.
Als im März 2011 in einigen der rund 1000 Sozialwohnungen am »Kotti« die jährlichen Mieterhöhungen vor der Tür standen – es ging um 50 bis 80 Euro pro Einheit – wurde eine Mieterversammlung organisiert, zu der »viele Leute kamen«, wie sich Kretschmann erinnert. Ursprünglich handelte es sich nicht um einen politischen Straßenprotest.
Man glaubte damals noch an die Verhandlungsbereitschaft der privaten Wohnungsbaugesellschaften GSW und Hermes, die die Sozialwohnungen in diesem Teil von Kreuzberg verwalten. Die Mie...
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