Recht auf ein gesundes Kind?
Nach Verabschiedung der Verordnung zur Präimplantationsdiagnostik: Kritische Feministinnen wenden sich weiter gegen Trend zur vorgeburtlichen Selektion
Anna BockMein Bauch gehört mir« – unter diesem Motto schlossen sich Anfang der 1970er Jahre Frauen zusammen, um für die ersatzlose Streichung des Paragraphen 218 aus dem Strafgesetzbuch zu kämpfen. Diese Forderung stützte sich auf eine Patriarchatsanalyse, die in den Frauen das unterdrückte, bevormundete und ausgebeutete Geschlecht erkannte, das in seiner Befreiung von Zwängen und Repression endlich autonome Entscheidungen treffen können müsse. Feministinnen sprachen Frauen grundsätzlich das Recht und die Kompetenz zu, sich in bezug auf ihren eigenen Körper und ihre Lebensgestaltung moralisch und situativ angemessen zu entscheiden. Das Vertrauen darin, daß diese selbstbestimmten Entscheidungen eine systemsprengende Dynamik entwickeln würden, war in den Anfängen der zweiten Frauenbewegung geradezu grenzenlos.
An der Mitte der 1970er Jahre nach zähem Ringen tatsächlich durchgesetzten Liberalisierung der Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch...
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