Nicht mehr gefragt
Der politische Dokumentarfilm wird im öffentlich-rechtlichen Fernsehen der seichten Massenware geopfert
Gitta DüperthalDaß Fernsehzuschauer Gebühren zahlen, damit der
öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem
verfassungsgemäßen Bildungsauftrag nachkommen kann,
interessiert dessen Programmverantwortliche kaum. Sie geben sich
überzeugt, daß ihr Publikum lieber mit Sportereignissen
und schlüpfrigen Infos über die Welt der Schönen und
Reichen zugeschüttet werden will. Insofern haben es
unabhängige politische Dokumentarfilmer schwerer denn je, mit
gesellschaftskritischen Filmen zum Zuschauer vorzudringen. Sie sind
nicht mehr gefragt.
Viele Filmemacher haben mittlerweile resigniert oder produzieren
willfährig die gefragte seichte Massenware. Den engagierteren
Kollegen bleibt dagegen nichts anderes übrig, als auf neue
Publikationswege zu setzen. Mit Überstunden bis zur
Erschöpfung und mit viel zu wenig Geldmitteln produzieren sie
ihre Filme; Marketing und Vertrieb von DVDs managen sie mitunter in
Eigenregie. Mit mühseligem Klinkenputzen müssen sie
Mischfinanzierungen von unterschie...
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