Wehrlose Rebellion
Monika Antes über Sibilla Aleramo, Wegbereiterin des Feminismus in Italien
Christiana Puschak
Wenn der Name Sibilla Aleramo alias Rina Faccio (1876–1960)
fällt, so wird er mit ihrem Bekenntnisbuch »Una
donna« verbunden, das 1906 veröffentlicht wurde und
durch das sie Berühmtheit erlangte. Dieser stark
autobiographisch gefärbte Roman beschreibt die
unglückliche Ehe einer jungen Frau, die sich gezwungen sieht,
einen Mann zu heiraten, der sie vergewaltigt hat. Zehn Jahre der
Erniedrigungen in dem »orientalischen Gefängnis«
folgen, bis die Protagonistin sich entschließt, ihren Mann
und den geliebten Sohn zu verlassen: »Und jetzt wußte
ich, daß aller Schmerz, der mich erwartete, niemals so
groß sein würde wie der, den ich jetzt
empfand.«
Seit seinem Erscheinen ist dieser Roman als ein feministisches
Manifest gelesen worden, in dem über die Rolle der Frau in der
italienischen Gesellschaft reflektiert wird. Die Protagonistin wird
als Prototyp einer selbstbestimmten Frau gedeutet, die sich von
allen Konventionen...
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