Vier Frauen gegen 61 Machos
Ein politisches Lehrstück: Wie die Gleichberechtigung ins Grundgesetz kam
Claudia von Gélieu»Frauen und Männer sind gleichberechtigt.« Dieser
einfache und aus heutiger Sicht so selbstverständliche Satz
findet sich in Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes. Doch erst nach
tausendfachem Frauenprotest gelangte er vor 60 Jahren dorthin: Die
Anpassung der geltenden Gesetze an den Gleichheitsgrundsatz dauerte
in der alten Bundesrepublik jedoch noch Jahrzehnte. Praktisch sind
die Frauen auch heute noch nicht gleichgestellt.
»Vor dem Gesetz sind alle gleich«, formulierten die
Männer, die im Sommer 1948 in Herrenchiemsee eine Verfassung
für Westdeutschland entwarfen. Vier Frauen waren unter den 65
Mitgliedern des Parlamentarischen Rates, der am 1. September als
verfassunggebendes Organ die Arbeit aufnahm: Frieda Nadig (SPD),
Elisabeth Selbert (SPD), Helene Weber (CDU) und Helene Wessel
(Zentrum).
In einem Leserbrief stellte Frieda Nadig die Entscheidungsbefugnis
des Gremiums wegen der Unterrepräsentanz der Frauen in Frage:
»...
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