Unverwundbar, leider tot
Per Petterson beschäftigt sich mit dem Thema Rechtzeitigkeit und der Frage nach dem verpaßten Zeitpunkt
Alexander LiebenthalPer Petterson: Im Kielwasser. Hanser Verlag, München 2007, 192 Seiten, 19,90 Euro
Arvid trinkt viel und raucht noch mehr Zigaretten; zweifellos hat er einen Hang zur Selbstzerstörung. Der Mann ist fürchterlich runter mit den Nerven und fühlt sich körperlich am Ende. Er ist dreiundvierzig Jahre alt. Vor sechs Jahren hat er sich verloren, wieder gefunden hat er sich bisher nicht.
Arvid, der Ich-Erzähler, erinnert sich an seinen Vater, der immer schon älter war als alle anderen Väter des Viertels. Als Arvid zur Welt kam, war er in seinem Alter. Er erinnert sich nicht besonders liebevoll, aber auch nicht voller Abscheu. Wie im Leben sind auch in Per Pettersons jüngstem Roman »Im Kielwasser« die Erinnerungen ambivalent, streben nach mehreren Seiten zugleich. Das ist schon deshalb gut, weil es sich nicht von jedem Roman behaupten läßt.
Der Vater »hatte sein ganzes Leben keine einzige Zigarette angerührt. Alkohol trank er nur sonntags zum Essen: ein Pils, das hatte...
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