Aus der Versenkung
Peter Uehlings Karajan-Biographie lebt vom Abstand und von ihrer Gründlichkeit
Rainer BalcerowiakPeter Uehling: Karajan. Eine Biographie. Rowohlt Verlag, Reinbek 2006, 412 Seiten, 24,90 Euro
Als Herbert von Karajan am 16. Juli 1989 einem Herzanfall erlag, fehlte es nicht an pflichtschuldigen Huldigungen. Von einem der bedeutendsten oder gar dem größten Dirigenten des Jahrhunderts war vor allem in Deutschland die Rede. Und das nicht selten aus dem Munde von Politikern, deren Zugang zur großen Symphonik sich auf ungeliebte Pflichttermine z.B. in der Berliner Philharmonie beschränkte.
Karajan war das Gesicht des sich nach der faschistischen Barbarei neu formierenden deutschen Bildungsbürgertums. Er lieferte den oberen Schichten den Soundtrack zum Wirtschaftswunder und wurde als ehemaliges NSDAP-Mitglied zur Ikone der »Schwamm drüber«-Generation. Besonders für Westberlin galt Karajan, der 1956 auf Lebenszeit zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker bestellt wurde, als Sinnbild des Beharrungsvermögens und der kulturellen Ausstrahlungskraft der als Ex...
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