Ruhe gefordert
Peter Kurzeck beweist, daß die Begriffe Durchschnittlichkeit und Langeweile Erfindungen jener sind, die keinen Sinn für Poesie haben
Martin BüsserSeit einigen Jahren machen sogenannte Erinnerungsbücher einen Großteil der jüngeren deutschen Literatur aus, nostalgisch geprägte Rückblicke auf Jahrzehnte in Romanform, die sprachlich und inhaltlich zum Glück meist schneller vergessen sind als die darin behandelten banalen Details wie »Pril«-Blumen, Barclay-James-Harvest-Platten und Waldmeisterlimonade, um welche herum fast immer eine ebenso banale Love-Story gestrickt wird. Als der Begriff noch schicklich war, haben die Feuilletons einen solch rührseligen Kindheits- und Jugendkult häufig mit der Etikette Popliteratur versehen, was stets jedoch nur dann zutreffend war, wenn man den Popbegriff auf krümelfrei glattpolierte, substanzlose Oberflächenwahrnehmung reduzierte.
Auch der 1943 geborene, schon immer unzeitgemäße Peter Kurzeck schreibt Erinnerungsliteratur, jedoch auf eine Art und Weise, die so gar nichts mit dem seit den 1990er Jahren aufgekommenen Auflisten von Banalitäten zwischen ...
Artikel-Länge: 6162 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.