15.01.2008 / Kapital & Arbeit / Seite 9

Areva investiert Milliarden im Niger

Paris. Der staatseigene französische Atomkonzern Areva investiert über eine Milliarde Euro in eine Uranmine im westafrikanischen Niger. Das Projekt Imouraren werde das Land zum zweitgrößten Produzenten von Uran weltweit machen, erklärte der Konzern am Sonntag abend in Paris. Förderbeginn in der Mine im Norden des Niger soll Ende 2010 sein. Beide Seiten vereinbarten laut Areva in einem Kooperationsabkommen für die kommenden Jahre auch, den Abnahmepreis für Uran um 50 Prozent zu erhöhen, um den deutlichen Verteuerungen auf dem Weltmarkt Rechnung zu tragen.

Areva betreibt bereits zwei Uranminen im Nordwesten des Niger, die 2006 rund 2260 Tonnen Uran produzierten. Mit der neuen Mine wird die Produktion in dem Land dem Konzern zufolge über 5000 Tonnen erreichen. Mit der Vereinbarung zogen Areva und Niger offenbar einen Schlußstrich unter jüngste Spannungen, nachdem ein Manager des Konzerns im Juli des Landes verwiesen wurde. Ihm war von der Regierung in Niamey vorgeworfen worden, eine Rebellengruppe vom Stamm der Tuareg finanziell unterstützt zu haben.

In Frankreich werden rund Dreiviertel des Strombedarfs durch Atomkraftwerke produziert. Insgesamt gibt es in dem Land 18 Werke mit zusammen 56 Reaktoren. (AFP/jW)
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