10.01.2008 / Schwerpunkt / Seite 3

Zur Person: Aleka Papariga

Die 1945 geborene Aleka Papariga stammt aus einer linken Familie. Schon die Eltern der derzeitigen Generalsekretärin der Kommunistischen Partei Griechenlands, KKE, waren Parteimitglieder und kämpften im Widerstand gegen die deutsche Nazibesatzung.

Ihre ersten politischen Schritte machte Papariga 1961 als 16jährige in der griechischen Friedensbewegung und als Mitglied der Jugendbewegung der zu der Zeit einzigen legalen linken Partei EDA (Vereinigte Demokratische Linke). Die schon damals aufgestellte Forderung nach einer Aufstockung des Bildungsetats auf 15 Prozent des Bruttosozialproduktes ist heute immer noch unerfüllt, aber dank der seit 2006 ununterbrochen geführten Bildungskämpfe aktuell.

Die in der Solidaritätsbewegung für politische Gefangene aktive Aleka Papariga trat in den Jahren der Diktatur (1967–1974) in die damals illegale KKE ein. Hier engagierte sie sich besonders in der kommunistischen Frauenorganisation, der sie später bis 1981 vorstand. 1978 wurde die junge Frau erstmalig ins Zentralkomitee gewählt, seit 1986 ist Aleka Papariga Mitglied des Politbüros der KKE. Als Nachfolgerin des international hochgeachteten ehemaligen Widerstandskämpfers (Deckname »Kapetan Giotis«) und Offiziers der linken Demokratischen Armee im Bürgerkrieg, Charilaos Florakis, übernahm Aleka Papariga in den für alle kommunistischen Parteien schwierigen Jahren des Umsturzes in der Sowjetunion 1991 das Amt der Generalsekretärin. Sie ist derzeit die einzige Frau an der Spitze einer Partei und eine der wenigen Frauen, die es im vergleichsweise patriarchalischen Griechenland jemals in eine derartige Führungsrolle geschafft haben. Zu ihren persönlichen Stärken zählt sicherlich die Fähigkeit, sich auf ihr Gegenüber einzustellen, was besonders eine frei vorgetragene Rede von ihr zu einem Erlebnis macht. Aleka Papariga ist Referentin auf der diesjährigen Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin. (hs)
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