03.01.2008 / Schwerpunkt / Seite 3

Hintergrund: Die wichtigsten Bewerber für das Amt des US-Präsidenten

Demokraten:

Hillary Clinton hat Rechtswissenschaften studiert und als Anwältin gearbeitet. Sie ist die Ehefrau von William Clinton, der zunächst Gouverneur von Arkansas und dann von 1993 bis 2001 Präsiden der USA war. Seit 2001 ist sie Senatorin für den Bundesstaat New York.

Barack Obama war früher als Anwalt tätig. Seit 2005 gehört er als Vertreter von Illinois dem Senat an. Er wirft Hillary Clinton vor, ihre außenpolitischen Vorstellungen seien »Bush light«. Andererseits plädiert er für Militäroperationen in Pakistan auch gegen den Willen der dortigen Regierung.

John Edwards machte sich als Anwalt in Schadensersatzfällen einen Namen. Von 1999 bis 2005 war er Senator für North Carolina. 2004 war er Vize von John Kerry bei dessen gescheiterter Kandidatur für das Präsidentenamt. Unter den demokratischen Bewerbern, die sich noch Chancen ausrechnen können, ist er der schärfste Kritiker der Außenpolitik von Bush.

Republikaner:

Rudolph Giuliani war unter anderem als Staatsanwalt tätig, bevor er im Januar 1994 Bürgermeister von New York wurde. In seine Amtszeit, die im Dezember 2001 endete, fielen die Angriffe vom 11. September. Giuliani wäre nach John F. Kennedy der zweite katholische Präsident der USA. Dies, zusammen mit seiner vergleichsweise liberalen Einstellung zu Fragen wie Abtreibung und gleichgeschlechtliche Ehe, macht ihn für viele Republikaner zum Problem.

Mitt Romney hat nach seinem Juraabschluß für Unternehmensberatungen gearbeitet. Von 2002 bis 2007 war er Gouverneur von Massachusetts. Romney gehört den Mormonen, einer nur bedingt als christlich zu bezeichnenden Sekte, an. Sozialpolitisch vertritt er aber ähnliche erzkonservative Grundsätze wie die Evangelikalen.

Mike Huckabee ist baptistischer Pfarrer. Von 1996 bis Anfang 2007 war er Gouverneur von Arkansas. Als einziger unter den aussichtsreichen republikanischen Bewerbern geht er öffentlich auf Distanz zur Außenpolitik von Bush, dem er »Bunkermentalität« vorwirft. In der Sache unterscheidet sich Huckabee aber nicht wesentlich vom Präsidenten und anderen republikanischen Politikern.

John McCain war bis 1981 Berufsoffizier. Seit 1987 ist er Senator für Arizona. Er hatte sich schon im Jahr 2000 um das Präsidentenamt beworben, war aber gegen Bush gescheitert. McCain gilt vielen rechtschristlichen Republikanern als »zu liberal«, was seine Chancen bei den Vorwahlen stark beeinträchtigt.

(km)
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