27.12.2007 / Natur & Wissenschaft / Seite 15

Vogel des Jahres

Der Kuckuck ist Vogel des Jahres 2008, erklärten der Naturschutzbund (NABU) und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV). Im vergangenen Jahrzehnt habe seine Zahl mancherorts bis zu 30 Prozent abgenommen, am stärksten in Nordrhein-Westfalen. Noch am häufigsten ist er im Nordosten, etwa im Spreewald, sowie in den bayerischen Voralpen anzutreffen. Zwischen 51000 und 97000 Paare des »Cuculus canorus« dürften noch in Deutschland leben.

Der Kuckuck legt seine Eier in die Nester von Wirtsvögeln wie Hausrotschwanz oder Rotkehlchen. Die begännen »nicht zuletzt wegen des Klimawandels« immer früher zu brüten. Der Kuckuck ist auf Nester angewiesen, die am Anfang ihrer Brut stehen, damit sein Nachwuchs möglichst noch die Eier oder Jungvögel seiner Zieheltern aus dem Nest schubsen kann.

Die Veränderung der Landschaft mache dem neuen »Vogel des Jahres« zu schaffen, erklärte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Großflächige Monokulturen, Freizeitanlagen oder Straßen meide der Vogel.

Europaweit gibt es etwa 4,2 bis 8,6 Millionen Kuckuckspaare. Nahezu alle Länder West- und
Mitteleuropas melden laut NABU und LBV seit längerem rückläufige Zahlen. In England habe sich der Bestand in den vergangenen 30 Jahren um fast 60 Prozent verringert. Einzig in Osteuropa seien die Bestände stabil.

Einen bedrohten »Vogel des Jahres« stellt NABU seit 1971 vor. Da war es der Wanderfalke. Es folgten Steinkauz, Eisvogel, Mehlschwalbe, Goldregenpfeifer, Wiedehopf, Schleiereule, Kranich, Rauchschwalbe, Birkhuhn, Schwarzspecht, Großer Brachvogel, Uferschwalbe, Weißstorch, Neuntöter, Saatkrähe, Braunkehlchen, Wendehals, Teichrohrsänger, Pirol, Rebhuhn, Rotkehlchen, Flußregenpfeifer, Weißstorch, Nachtigall, Kiebitz, Buntspecht, Feldlerche, Goldammer, Rotmilan, Haubentaucher, Haussperling, Mauersegler, Zaunkönig, Uhu, Kleiber, Turmfalke und eben Kuckuck.

(AFP/AP/jW)
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