19.02.2007 / Ausland / Seite 1

NATO-Soldaten erschießen Zivilisten

Kabul. Bei einem Hubschrauberabsturz in der südostafghanischen Provinz Sabul sind acht US-Soldaten getötet und 14 weitere verletzt worden. Der Pilot der CH-47 Chinook hatte kurz zuvor noch einen Triebwerksschaden gemeldet, wie die US-Streitkräfte am Sonntag mitteilten. Oberst Tom Collins, Sprecher der NATO-geführten Internationalen Afghanistantruppe ISAF, betonte, daß kein feindliches Feuer im Spiel gewesen sei.

Im Süden des Landes erschossen NATO-Soldaten am Samstag zwei Zivilpersonen. Im ersten Fall rannte ein Mann nach Militärangaben zwischen Fahrzeuge eines ISAF-Konvois unweit von Kandahar und reagierte weder auf Lichtsignale noch Warnschüsse. Kurze Zeit später näherte sich in derselben Region ein Mann einem weiteren ISAF-Konvoi. Aus seiner Kleidung »schienen Drähte herauszuhängen«, wie ein Militärsprecher mitteilte. Auch er habe auf Warnschüsse nicht reagiert und sei deshalb erschossen worden.

(AP/jW)
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