02.01.2007 / Feuilleton / Seite 13

Bleiben

Der Schriftsteller Maxim Biller wird Deutschland doch noch nicht gleich den Rücken kehren und nach Israel auswandern. Der Gedanke sei eine Sehnsucht, sagte Biller. Es könne sein, daß er in fünf Jahren tatsächlich dort lebe. Biller kritisierte unter anderem, daß die Deutschen mit der Fußballweltmeisterschaft ihre Bescheidenheit verloren hätten. »Und wegen dieser Rüpelhaftigkeit, dieser Arroganz, dieser Selbstgewißheit, die leider auch noch meistens einhergeht mit Stillosigkeit, mit schlechtem Geschmack, mit der Angst vor dem Individualismus, habe ich beschlossen, in diesem Sommer zu sagen: Jetzt ist Schluß mit euch, ich geh lieber dahin, wo Katjuschas fliegen und Busse explodieren, und da fühl ich mich viel besser«.

(ddp/jW)
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