16.12.2006 / Ausland / Seite 7

Antikommunismus vor US-Gericht

Miami. Ein Richter in den Vereinigten Staaten hat den kubanischen Staat am Donnerstag (Ortszeit) zur Zahlung von 400 Millionen US-Dollar (305 Millionen Euro) verurteilt. Das Geld sollten die Angehörigen eines auf Kuba hingerichteten US-Bürgers erhalten, teilte der Anwalt der Familie, Al Pérez, mit. Der auf Kuba geborene US-Bürger Robert Fuller war im Jahr 1960 im Alter von 25 Jahren zum Tod durch Erschießen verurteilt worden. Die Regierung in Havanna hatte dem US-Marineinfanteristen und Korea-Krieg-Veteran vorgeworfen, bei seiner Rückkehr auf die Insel eine Invasionstruppe angeführt zu haben. Er wurde daraufhin am 15. Oktober 1960 verhaftet, in einem Schnellverfahren zum Tode verurteilt und am folgenden Tag von einem Erschießungskommando getötet. Richter Thomas Wilson im Bezirk Miami-Dade berief sich bei seinem Urteil auf ein Gesetz von 1996, das Entschädigungen für »Opfer terroristischer Staaten« vorsieht.

(AFP/jW)
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