30.10.2006 / Kapital & Arbeit / Seite 9

Ölkonzerne beugen sich Bolivien

La Paz. Nach der von Bolivien angeordneten Verstaatlichung des Öl- und Gassektors haben jetzt alle dort tätigen ausländischen Energieunternehmen neue Verträge mit der linksgerichteten Regierung vereinbart. Nur die Unterzeichnung des Vertrages mit Großbritanniens BP stand am Wochenende noch aus. Bolivien verfügt über die zweitgrößten Gasreserven Lateinamerikas nach Venezuela. Diese befinden sich jedoch in der Hand von rund 20 ausländischen Unternehmen. Präsident Evo Morales hatte im Mai per Dekret die Verstaatlichung der Öl- und Gasindustrie angeordnet und den Konzernen sechs Monate Zeit gegeben, neue Verträge mit dem bolivianischen Staat auszuhandeln. Bolivien wollte dabei 80 Prozent der Gaseinnahmen behalten.

(AFP/jW)
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