25.08.2006 / Feuilleton / Seite 13

Tote Haut

In der Mongolei ist die knapp 2500 Jahre alte Leiche eines Reiterkriegers geborgen worden – ein »fabelhafter Fund«, versicherte der an den Ausgrabungen beteiligte Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts, Hermann Parzinger, am Donnerstag in Berlin. Weil der Grabhügel von Eis umschlossen war, ist alles sehr gut erhalten. Auffällig ist das blonde Haar des Kriegers. Das sei aber möglicherweise erst im Grab ausgeblichen, erklärte Parzinger. Die von der Hüfte abwärts komplett mumifizierte Leiche steckt in einem Mantel aus Biberfell. An der nur teilweise erhaltenen Haut des Oberkörpers fanden sich Tätowierungen. Daß der Krieger aus der gehobenen Mittelschicht stammte, erklärt sich aus den Grabbeigaben: zwei Pferde mit verziertem Sattel und Zaumzeug, Waffen, Gefäße aus Holz, Ton und Tierhorn sowie mit Goldblech überzogene Schnitzereien. (AFP/jW)
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