13.06.2006 / Ausland / Seite 6

Kritik an »Kampf gegen Terrorismus«

London. Der Kampf gegen den Terrorismus ist nach Ansicht britischer Experten auf lange Sicht zum Scheitern verurteilt und verstellt den Blick auf weitaus größere Bedrohungen der Weltsicherheit. Das Risiko von Terroranschlägen wie in New York und Washington im Jahr 2001 sowie in Madrid im März 2004 und London im Juli vergangenen Jahres habe trotz der Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan zu- und nicht abgenommen, urteilen die Wissenschaftler der unabhängigen Oxford Research Group an der Universität Oxford in einer am Montag veröffentlichten Studie. Demnach hat der Kampf gegen den Terrorismus »mehr Unterstützer des Terrorismus geschaffen als ausgeschaltet« und ist blind für die eigentlichen »Wurzeln des Problems«. Mit Blick auf die Kriege in Afghanistan und im Irak heißt es in der Studie, die die vergangenen anderhalb Jahre umfaßt, daß die Lage in beiden Ländern »instabiler und gewaltsamer« geworden sei.(AFP/jW)
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