Düsseldorf. Der österreichische Schriftsteller Peter Handke hat den Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf abgelehnt. Er wolle seine Person und sein Werk nicht den Pöbeleien von Parteipolitikern aussetzen, schrieb Handke in einem am Donnerstag bekannt gewordenen Brief an Oberbürgermeister Joachim Erwin. Der CDU-Politiker sagte, er bedauere Handkes Entschluß zutiefst. »Ich respektiere jedoch seine Entscheidung, gerade nach all dem, was in den letzten beiden Wochen über ihn hereingebrochen ist.«
Die von der Jury beschlossene und vom
Stadtrat wieder in Frage gestellte Auszeichnung Handkes war wegen
seines Eintretens für Serbien und seiner Teilnahme an der
Beerdigung des früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan
Milosevic kritisiert worden. Der Heine-Preis ist mit 50000 Euro
einer der höchstdotierten deutschen Literaturpreise. Nach dem
Verzicht Handkes soll in diesem Jahr nun kein Heine-Preis vergeben
werden.
(jW)
* Siehe auch Abgeschrieben