08.06.2006 / Sport / Seite 16

Basketball: Alba Vizemeister

Köln. RheinEnergie Köln hat mit dem dritten Sieg im vierten Finalspiel gegen Alba Berlin am Dienstag abend vor heimischer Kulisse die erste deutsche Basketball-Meisterschaft in der Vereinsgeschichte klargemacht. Die Hauptstädter spielten nervös, ließen vor allem jene Geschlossenheit vermissen, die sie sonst oft über die nationale Konkurrenz erhebt. Statt dessen war das Gefälle im Team eklatant, nur der überragende Sharrod Ford (25 Punkte, 7 Rebounds) war unter den Körben kaum zu stoppen und Spielmacher Hollis Price (15 Punkte) übernahm zumindest in der zweiten Halbzeit die ihm zugedachte Rolle als Motor. Während für Alba nur diese beiden zweistellig scorten, waren es bei Köln gleich vier Akteure; weitere zwei brachten es auf neun Zähler. Am Erfolg für die von Ex-Albatros Sasa Obradovic betreuten Kölner gab es unter dem Strich nichts zu deuteln. Das wußte auch Henrik Rödl, wie sein Gegenüber im ersten richtigen Trainerjahr: »Glückwunsch an Köln. Sie haben die Meisterschaft verdient gewonnen«, sagte er nach dem Match, in dem Alba nie führte und nur 2:32 Minuten vor Schluß beim 71:73-Zwischenstand vage Hoffnung schöpfte. Eine Minute vor der Sirene hatte Köln, das durchweg die besseren Antworten auf alle Fragen des Spiels hatte, mit einem 78:71 die Partie entschieden. Der Rest war Sektparty-Vorfreude. Versteinerte Gesichter, Sprach- und Fassungslosigkeit der Berliner bezeugten, wie sehr sie auf den Titelgewinn fixiert waren.

(kw)

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