13.05.2006 / Ausland / Seite 6

Genforscher des Betrugs angeklagt

Seoul. Der einst als Nationalheld gefeierte südkoreanische Genforscher Hwang Woo Suk muß sich vor Gericht wegen Betrugs, Veruntreuung und Verstoßes gegen Bioethik-Gesetze verantworten. Die Staatsanwälte folgten in ihrer am Freitag in Seoul verlesenen Anklage einem wichtigen Argument der Verteidigung: Hwang sei von einem seiner Mitarbeiter zu der Annahme verleitet worden, als erster Embryonen geklont und ihnen Stammzellen entnommen zu haben. In Untersuchungshaft wurde er nicht genommen. Hwang sagte, einer seiner Mitarbeiter habe ihn mit Manipulationen zu der Annahme verleitet, patientenspezifische Stammzellen im Labor produziert zu haben. Der Mitarbeiter hatte nach einem Bericht der Seouler Universität lediglich aus befruchteten Eiern gewonnene Stammzellen bei den Untersuchungen eingesetzt. Hwang machte der Embryonenspezialist aber laut Staatsanwalt Lee In Kyu glauben, die Stammzellen seien aus einem geklonten Embryo gewonnen worden. (AP/jW)
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