22.04.2006 / Ausland / Seite 2

Nepals König wankt

Am Freitag abend, 20 Uhr Ortszeit, erklärte Nepals König Gyanendra im Fernsehen seine Niederlage: Die »Macht im Staate« solle »von heute an dem Volk zurückgegeben werden«. Auf sein Amt als Staatsoberhaupt indes verzichtete er nicht. Zuvor hatten am sechzehnten Tag des Generalstreiks erneut mehr als 100000 Menschen trotz Ausgangssperre in der Haptstadt Kathmandu demonstriert (Foto). Dabei wurde auch der Ruf nach Abschaffung der Monarchie und dem Sturz des Königs lauter. Ob dieser durch das Einlenken seinen Kopf retten kann, bleibt ungewiß. Fest steht, daß seinem Schießbefehl in den vergangenen zwei Wochen mindestens 14 Menschen in dem Himalajastaat zum Opfer fielen. Und daß die Opposition inklusive der starken Kommunisten und der maoistischen Guerilla selten so geeint zusammenstand. (AP/jW)
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