15.04.2006 / Feuilleton / Seite 12

Satire-Experte Stoiber gegen »Popetown«

Die Proteste gegen »Popetown« gehen weiter. Gegen die geplante deutsche Erstausstrahlung der papstparodistischen Zeichentrickserie am 3. Mai auf MTV verwahrte sich nun auch CSU-Ersatzkanzler Edmund Stoiber. Er halte das »für einen üblen Angriff auf viele Menschen unter dem Deckmantel der Satire«, teilte er dem Focus mit. Praktischer denkt der Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen. Er forderte am Donnerstag abend Werbekunden indirekt dazu auf, sich von MTV abzuwenden: »Jene Firmen, die MTV finanziell unterstützen, sind schlecht beraten, wenn sie es zulassen, weiterhin als Sponsoren der Verunglimpfung des christlichen Glaubens betrachtet zu werden«. Dagegen kritisierten die Jungen Liberalen die papistischen Proteste. Ihr Vorsitzender Johannes Vogel erklärte in Bonn, es sei höchst unwahrscheinlich, daß die Kritiker die Sendung schon gesehen haben. Im übrigen sei man für die Pressefreiheit.

(AP/jW)


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