06.02.2006 / Inland / Seite 9

DGB-Chef fordert 7,50 Euro Mindestlohn

Berlin. Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer hat einen gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 Euro gefordert. »Das entspricht in etwa dem Mindestlohn, der in Großbritannien seit Jahren gilt und dort keineswegs zum Niedergang der Wirtschaft geführt hat«, sagt Sommer in einem am Sonntag vorab veröffentlichten Interview der Zeitschrift Super Illu. Der Mindestlohn sei nötig, »weil Schluss sein muß mit den Armutslöhnen in Deutschland«. »Daß Menschen für anständige Arbeit mit 3,50 Euro pro Stunde abgespeist werden, ist beschämend für eine zivilisierte Gesellschaft.« Kombilöhne sollten auf unter 25jährige und über 50jährigen Langzeitarbeitslosen beschränkt werden, forderte Sommer weiter. Dabei müsse es eine zeitliche Beschränkung der staatlichen Zuschüsse geben. Die Zahlung sollte erner an eine »realistische Chance auf einen Übergang in regulär bezahlte Arbeit« gebunden sein.


(AFP/jW)

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