Potsdam/Grünheide. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützt den geplanten Ausbau des einzigen europäischen Werks von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide bei Berlin. Er hoffe, dass Tesla sich in Brandenburg genauso gut entwickle wie Ford in Köln, dessen Werk dort schon fast 100 Jahre bestehe und wo die Partnerschaft zwischen Konzern und Stadt eine Perspektive für die Zukunft gebe, sagte Scholz der Märkischen Allgemeinen (Donnerstagausgabe). »Deshalb bin ich dafür, dass das Werk weiter ausgebaut wird«, so Scholz.
Tesla will die geplante Produktion von 500.000 Autos im Jahr verdoppeln, derzeit sind es hochgerechnet rund 300.000 Autos. Umweltschützer und Anwohner haben große Bedenken dagegen, weil das Werk teils im Wasserschutzgebiet liegt. Proteste richten sich gegen die geplante Erweiterung mit Güterbahnhof und Logistikflächen.
Den Anschlag auf die Stromversorgung von Tesla Anfang März bezeichnete Scholz als »terroristischen Akt«. Polizei und Sicherheitsbehörden müssten alles tun, »um die Täter zu identifizieren und ihrer gerechten Strafe zuzuführen«. Bislang unbekannte Täter hatten Anfang März Feuer an einem Strommast gelegt, der Teil der Stromversorgung des Tesla-Werks ist. Wegen eines Stromausfalls lag die Produktion fast eine Woche lang auf Eis. Eine »Vulkangruppe« erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Der Generalbundesanwalt ermittelt. Als Konsequenz aus dem Anschlag forderte Scholz einen stärkeren Schutz wichtiger Anlagen. (dpa/jW)