14.03.2024 / Inland / Seite 4

Elon Musk in Grünheide

Tesla-Werk: Produktion wieder angelaufen

Mawuena Martens

Seine Majestät soll gebührend begrüßt worden sein: Am Mittwoch hat Tesla-Chef Elon Musk mit Sohn X Æ A-XII auf dem Arm dem Tesla-Werk in Grünheide einen Besuch abgestattet. In einem großen Zelt auf dem Werksgelände sprach er laut dpa zu den Arbeitern, viele von ihnen jubelten und riefen »Elon!«. Medienvertreter sollen durch ein Werksfahrzeug mit lauter Musik daran gehindert worden sein, der Ansprache zu folgen, wie der RBB berichtete.

Am Morgen war die Produktion in dem Werk wieder voll angelaufen, nachdem ein mutmaßlicher Brandanschlag auf einen Strommast in der Nähe die Produktion seit vergangenen Dienstag lahmgelegt hatte. Die »Vulkangruppe Tesla stoppen!« bekannte sich im Internet zu dem Vorfall und begründete dies unter anderem mit der geplanten Erweiterung des Werks.

Die Frage eines Journalisten, ob er weiter an dem Ausbau festhalte, bejahte Musk: »Ich glaube, das ist ein toller Ort.« Tesla will die Produktion von ursprünglich anvisierten 500.000 Autos pro Jahr auf eine Million erhöhen, zuletzt waren es hochgerechnet 300.000 Fahrzeuge jährlich. Werksleiter Andre Thierig versuchte derweil, die Beschäftigten einzuschwören: »Das ist ein Anschlag auf die Giga-Fabrik. Wir halten alle zusammen.« Er kündigte außerdem jährliche Lohnerhöhungen an und versprach ein Bonussystem. Einen Tarifvertrag jedoch halte er nicht für nötig. Zwischen dem 18. und 20. März sollen bei Tesla in Grünheide Betriebsratswahlen stattfinden.

Agenturen hatten im Vorfeld von möglichen Treffen mit Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (beide SPD) berichtet. Diese wurden bis jW-Redaktionsschluss nicht bestätigt. Laut RBB hatte sich Musk im Privatjet schon am Nachmittag weiter auf den Weg nach Paris gemacht. Unterdessen bereiten sich Umweltaktivisten, die einen durch den Werksausbau bedrohten Forst neben dem Gelände des Elektroautoherstellers besetzt halten, auf eine Räumung durch die Polizei vor. Diese hatte das Camp unter Auflagen vorerst bis zum 15. März genehmigt.

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