08.03.2024 / Kapital & Arbeit / Seite 9

Chinas Wirtschaft boomt

Außenhandel der Volksrepublik zu Jahresbeginn kräftig gewachsen

Raphaël Schmeller

Seit Wochen berichten westliche Beobachter über die Schwäche der chinesischen Wirtschaft. Sie sei neben dem Krieg in der Ukraine hauptverantwortlich für die schlechte Lage der Weltwirtschaft. Die am Donnerstag von Beijing veröffentlichten Außenhandelszahlen zeigen jedoch: Chinas Wirtschaft geht es gut. Wie die Zollbehörde mitteilte, stieg der Wert der Exporte im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Prozent auf umgerechnet 528 Milliarden US-Dollar (rund 484 Milliarden Euro). Der Wert der Importe stieg um 3,5 Prozent auf rund 125 Milliarden US-Dollar.

Weniger gut entwickelt hat sich allerdings der chinesische Handel mit Deutschland und der EU. Während die chinesischen Exporte in die Bundesrepublik in den ersten beiden Monaten des Jahres noch um 2,1 Prozent zulegten, gingen die Importe im Jahresvergleich um 18,3 Prozent zurück. In die EU insgesamt sanken die Ausfuhren nach China um 1,3 Prozent, die Importe sogar um 9,4 Prozent. Der Handel zwischen China und Russland dagegen boomt weiter. Hier stiegen die chinesischen Exporte um 12,5 Prozent, während die Importe mit 6,7 Prozent ebenfalls kräftig zulegten.

China verzeichne trotz eines komplizierten globalen Umfelds insgesamt positive Kennziffern bei Exporten und Importen, erklärte Handelsminister Wang Wentao bereits am Mittwoch am Rande der laufenden Jahrestagung des Volkskongresses in Beijing. Der Aufschwung werde sich fortsetzen, so Wang. Chinas Regierungschef Li Qiang hatte am Dienstag zum Auftakt des Volkskongresses ein Wachstumsziel von fünf Prozent für dieses Jahr verkündet. Gleichzeitig warnte er, dass es nicht einfach werde, dieses Ziel zu erreichen. Man müsse »hart arbeiten« und auf allen Seiten an einem Strang ziehen.

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