Teenage-»Romeo und Julia«-Variante aus der Zombieperspektive. Der Zombie nennt sich »R« wie »Romeo«, aber auch stellvertretend für die Vielfalt sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten: »Rrrrrrrbblllgrrrr« oder lieber »Rrrrrhmmmrrrhh«? R hat eine philosophische Ader, ist leicht nostalgisch und nicht zuletzt verliebt. Allerdings in einen Nichtzombie: Julie. Für Zombies beginnt das Verliebtsein damit, das Hirn des Exfreundes der Geliebten – und damit auch dessen darin mysteriöserweise bildlich gespeicherten Erinnerungen an sie – zum Abendessen zu verspeisen wie eine Empathiedroge. Zombiesein ist demnach heilbar. Die Kur scheint denkbar schlicht (jedoch exklusiv für heterosexuelle Jungs gemacht): der Anblick eines hübschen Mädchens, die warme Berührung oder das freundliche Knacken beim Aufsetzen der Nadel auf die 80er-Jahre-Retro-Schallplatte. Der liebliche Ton des knurrenden Magens, der süßliche Geschmack der Erinnerungen im Hirn der anderen, von denen man nascht, um den ewigen Hunger zu stillen. (aha)