Laut einer Studie der Bundeszentrale für politische Bildung nutzte Ende 2021 gut ein Viertel der Kinder mit zehn, elf Jahren Tik Tok, mit zwölf, 13 gut die Hälfte und mit 14, 15 fast zwei Drittel. 2022 war Tik Tok bei Jüngeren die drittbeliebteste App neben Whats-App. Davor liegen Youtube und Instagram. Und: Zwölf Prozent der Wähler unter 35 Jahren stimmen gegenwärtig für Rechte und Neofaschisten. Die Medienpädagogin Lara Franke, Mitautorin der Studie, sagt im Interview, ein direkter Zusammenhang könne nicht nachgewiesen werden, aber es gebe bei Tik Tok einen roten Faden: Emotionalisierung politischer und historischer Themen, Überlegenheitsgefühle auf der einen, Angst und Wut, das »Wir gegen die« auf der anderen Seite. Die AfD setze auf »diffuse Ängste« und auf Unkenntnis. Franke will mehr Wissen: Kinder müssen »so früh wie möglich Medien- und politische Kompetenz« erwerben. Vergesellschaftung wäre wie bei Banken oder Kanalisation als erster Schritt besser. (as)