17.02.2024 / Geschichte / Seite 15

Anno … 8. Woche

1854, 21. Februar: Großbritannien und Frankreich greifen zugunsten der Türkei gegen Russland in den Krimkrieg ein und entsenden einen Flottenverband durch die Dardanellen ins Schwarze Meer. Im Juni wird Russland zur Räumung der Donaufürstentümer Moldau und Walachei gezwungen.

1909, 20. Februar: In der französischen Tageszeitung Le Figaro erscheint das futuristische Manifest des italienischen Dichters Filippo Tomaso Marinetti. Der Futurismus will in Literatur, Malerei und Musik das moderne Leben und die Technik als »allgegenwärtige Geschwindigkeit« darstellen, die Raum und Zeit aufhebt.

1914, 20. Februar: Rosa Luxemburg wird vom Landgericht Frankfurt am Main zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil sie in einer Rede am 26. September 1913 auf Versammlungen in Frankfurt-Bockenheim und -Fechenheim die deutschen Arbeiter dazu aufgefordert hatte, im Kriegsfall nicht auf ihre Klassenbrüder aus Frankreich und anderen Ländern zu schießen.

1919, 19. Februar: Die SPD-Abgeordnete Marie Juchacz hält als erste Frau eine Rede in der Weimarer Nationalversammlung. Als sie mit »Meine Herren und Damen« eröffnet, erntet sie Gelächter. In ihrer Rede verteidigt die spätere Gründerin der Arbeiterwohlfahrt die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter und argumentiert, erst jetzt könne man tatsächlich von einer Souveränität des Volkes sprechen.

1919, 21. Februar: Der nationalistische Student Anton Graf Arco auf Valley, der aus dem Umfeld der antisemitischen Thule-Gesellschaft stammt, erschießt den bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner (USPD). Der Mord führt zu einem dreitägigen Generalstreik in München und anderen Orten Bayerns und zur kurzfristigen Errichtung einer sozialistischen Räteherrschaft.

1934, 22. Februar: Der nicaraguanische Freiheitskämpfer General Augusto César Sandino wird auf Betreiben des Chefs der Nationalgarde, Anastasio Somoza García, in Managua ermordet. Sandino, Anführer der seit 1926 gegen die konservative Regierung und die US-Besatzungstruppen kämpfenden Liberalen, hatte über die Entwaffnung seiner Anhänger verhandeln wollen.   

1959, 19. Februar: Mit dem Zürcher und Londoner Abkommen zwischen der Türkei, Griechenland, Großbritannien und der zypriotischen Bevölkerung wird die 1914 von London annektierte Insel in die Unabhängigkeit entlassen. Festgelegt wird der Status von Zypern als unabhängiger Staat, der sich weder Griechenland noch der Türkei anschließen darf. Großbritannien behält allerdings zwei Militärbasen.

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