05.08.2023 / Kapital & Arbeit

Argentinien begleicht IWF-Schulden mit Kredit aus Katar

Buenos Aires. Das hoch verschuldete Argentinien hat zur Begleichung fälliger Zinsforderungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) einen millionenschweren Kredit bei Katar aufgenommen. Das südamerikanische Land leihe sich bei dem Emirat 775 Millionen US-Dollar in Form von Sonderziehungsrechten, teilte die Regierung in Buenos Aires am Freitag mit. Damit konnte Argentinien die am Freitag fälligen Forderungen des IWF begleichen, ohne seine knappen Währungsreserven anzutasten.

Das Sonderziehungsrecht ist ein vom IWF eingeführtes Reserveguthaben, das allen Mitgliedstaaten zusätzlichen finanziellen Spielraum verschafft. Zuletzt hatte Argentinien bereits Kredite bei der Lateinamerikanischen Entwicklungsbank (CAF) und in China aufgenommen, um seinen Verpflichtungen gegenüber dem IWF nachzukommen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas steht bei dem Währungsfonds mit rund 44 Milliarden US-Dollar in der Kreide.

Argentinien steckt seit Jahren in einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei 115 Prozent. (dpa/jW)

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