Frankfurt am Main. Im vergangenen Jahr sind nach Gewerkschaftsangaben in Deutschland 74 Bauarbeiter während der Arbeit tödlich verletzt worden. Insgesamt seien 99.380 Bauunfälle gemeldet worden, teilte die IG Bauen, Agrar, Umwelt (IG BAU) am Sonnabend mit.
Im Jahr 2021 hatte die Gewerkschaft 103.518 Unfälle gezählt, davon 85 tödliche. »Auch wenn die Zahlen gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind, ist das Unfallgeschehen auf dem Bau hoch«, erklärte Gewerkschaftschef Robert Feiger. »Baustellen gehören nach wie vor zum Sorgenkind in Sachen Arbeitsschutz.«
Feiger geht davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer bei den Arbeitsunfällen gibt: »Zum einen werden viele – gerade kleinere Unfälle – gar nicht gemeldet«, erklärte der Gewerkschaftschef. »Zum anderen werden da, wo ausländische Beschäftigte auf Baustellen arbeiten, Unfälle vielfach bagatellisiert oder vertuscht.« (AFP/jW)