25.01.2023 / Inland

BRD: Kommission soll Olympia-Geiselnahme von 1972 aufarbeiten

Tel Aviv. Die Bundesrepublik will die Aufarbeitung der Geiselnahme mit mehreren Toten während der Olympischen Spiele von 1972 in München vorantreiben. Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, sagte am Dienstag in Tel Aviv nach einem Treffen mit Angehörigen der israelischen Opfer, mit diesem Ziel solle im Frühjahr eine Historikerkommission eingerichtet werden. Dem unabhängigen Gremium sollten deutsche und israelische Historiker angehören.

Aufgearbeitet werden sollten nicht nur die Ereignisse des 5. September 1972 in München, »sondern auch das, was vorher und nachher passiert ist«, sagte Seifert. Der Bundestag habe die nötigen Finanzmittel bewilligt. Die Familien der Opfer sollten bei der Aufarbeitung ganz eng mit einbezogen werden. Die Arbeit der Kommission sei auf drei Jahre angelegt.

Am frühen Morgen waren damals mehrere Geiselnehmer des palästinensisches Kommandos »Schwarzer September« in die Unterkunft der Sportler eingedrungen, erschossen zwei Männer und hielten neun Menschen fest. Rund 18 Stunden später endete eine Polizeiaktion auf dem Flugplatz in Fürstenfeldbruck in einem Blutbad. Alle Geiseln, fünf Geiselnehmer und ein Polizeibeamter wurden getötet. (dpa/jW)

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