01.10.2022 / Ausland

Stoltenberg: »Schwerste Eskalation« seit Kriegsbeginn

Brüssel. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Eingliederung ukrainischer Gebiete in die Russische Föderation als schwerste Eskalation seit Beginn des Krieges am 24. Februar bezeichnet. »Das ist ein entscheidender Moment«, sagte der Norweger am Freitag in Brüssel. Dies sei ein Eingeständnis, dass der Krieg nicht nach Plan verlaufe und Russlands Präsident Wladimir Putin seine strategischen Zielen nicht erreicht habe. Den Befürchtungen eines russischen Atomschlags sollte Stoltenberg zufolge nicht nachgegeben werden. Putin hatte am Nachmittag gesagt, Russland werde Militärschläge in annektierten Gebieten von nun als Angriffe gegen das eigene Staatsgebiet werten. Er wiederholte die Drohung, »mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln« zu reagieren. Stoltenberg betonte, wenn man die Annexion durch Russland akzeptiere und sich vom »nuklearen Säbelrasseln« davon abhalten lasse, die Ukraine zu unterstützen, dann akzeptiere man nukleare Erpressung. Stoltenberg drohte Russland mit ernsthaften Konsequenzen, falls es Atomwaffen nutze. Dies sei Moskau deutlich mitgeteilt worden. Zugleich bekräftigte Stoltenberg, dass die NATO keine Konfliktpartei sei. (dpa/jW)

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