05.10.2022 / Inland / Seite 5

»Dreckiger Deal«: Lützerath vor Zerstörung

Düsseldorf. Der Energiekonzern RWE wird die Braunkohleverstromung 2030 beenden und damit acht Jahre früher als ursprünglich geplant, wie es eine Vereinbarung mit dem Bundeswirtschaftsministerium sowie dem NRW-Wirtschaftsministerium vorsieht. Die Kohlemenge aus Garzweiler werde damit etwa halbiert, hieß es in der Mitteilung vom Dienstag. Zwei Kraftwerksblöcke, die Ende des Jahres stillgelegt werden sollten, bleiben bis zum Frühjahr 2024 in Betrieb. Und schließlich sollen die Vorkommen unter der Siedlung Lützerath im Rheinischen Revier partout gefördert, die Häuser abgerissen werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) sprach von einem »guten Tag für den Klimaschutz«. Katharina Dröge aus der Grüne-Bundestagsfraktion lobte den »wahnsinnig wichtigen Schritt« und fügte an, das Vorziehen des Ausstiegs aus der Braunkohle im Osten sei der nächste. Der BUND hingegen nannte das geplante Ende von Lützerath »eine Katastrophe« und forderte den Erhalt der Siedlungen. Die Bewegung Fridays for Future kritisierte die Entscheidung zu Lützerath ebenfalls »auf das Schärfste«. Das Bundeswirtschaftsministerium habe »hinter verschlossenen Türen« einen »dreckigen Deal« mit dem Konzern gemacht. (dpa/jW)

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